Poetry

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German

Der Wurm:
Ein Wurm durchbohrt die ganze Welt
auf Suche nach dem Sinn.
Was er da sieht ihm stets missfällt:
Es steckt ein Wurm darin.


Der Mann ohne Schatten:
Einst war da ein Mann, der lebte voll Wonne,
war er doch seit Jahren ein Freund unsrer Sonne

Die Sonne sprach zu ihm: “Ich langweil mich sehr
Seit ewiger Zeit überrascht mich nichts mehr.
So viele Äonen die ich hier schon brenne,
nichts gibt’s auf der Welt, das ich nicht schon kenne.”

Der Mann sprach: “Es gibt was, das kennst du noch nicht!”
da schien von dem Stern ein verwundertes Licht
“Ich werd’s dir verraten,” sprach der Mann weiter
“Das ist mein Schatten, mein treuer Begleiter.
Treffen wir uns und ich reden mit dir
Jedesmal bleibt er versteckt hinter mir.”

“Ein Schatten, ein Schatten, ja den will ich sehn
Wie konnte mir sowas so lange entgehn?
Ein Schatten, ein Schatten, ja das ist mir neu!”
“Nein, bitte, ich will nicht,” sprach der Schatten ganz scheu
“Ich bin doch ein Wesen ganz dunkel und grau
Sie wird mich nicht mögen, das weiß ich genau.”

Und so sprach der Schatten zum Licht,
“Nein, liebe Sonne, mich schaust du nicht.”

Die Sonne, sie kreiste und tat was sie kann.
Der Schatten blieb seinerseits hinter dem Mann.
Da zog sie nach Osten, da zog sie nach Westen
Flog über den Himmel, doch konnte beim besten
Willen den Schemen nicht überraschen
um doch einen Blick von ihm zu erhaschen.

Und nochmal sprach der Schatten zum Licht,
Nein, liebe Sonne, mich schaust du nicht.

Da hat die Sonne dem Manne befohlen
Aus seinem Hause die Spiegel zu holen
Und sie derart einzurichten,
dass ihn aus jedem Richtung das Licht ent-
weder von vorn oder hinten beschiehn.
Und aus jedem Winkel sah sie ihn.

Der Schatten erschrak, denn er wusste genau
der Plan von der Sonne, der war ziemlich schlau!
Er wollte sich winden, er wollte sich wenden
er wollte verschwinden anstatt so zu enden.
Doch wohin er auch ging er konnte nicht fliehn.
Denn aus jedem Winkel sah sie ihn.

Und weil er dem Blicke des Sterns nicht entkam
So löst er sich auf in kläglicher Scham.
Er sagt “Adieu!” und machte kurz Puff
der schüchterne Schatten verschwand in die Luft

Der Mann, der sich drehte, verstand nun voll Grauen
Nirgends war jetzt mehr sein Schatten zu schauen
Dahinter war keiner und auch nicht davor
So kam’s dass der Mann seinen Schatten verlor

Und wie hell auch der Tag oder Dunkel die Nacht
Zurück wart der Schatten bis heut nicht gebracht.

Begegnung:
Wieviele Welten zu bewohnen?
Wieviele Bahnen ziehn sich hin?
Stand es denn Eins zu zehn Millionen,
dass wir uns begegnet sind?

So tritt doch einen Schritt heraus,
Betrachte die Unendlichkeit!
Und miss die Trajektorien aus,
Geboren mit jedem Schlag der Zeit.

Wieviele stehen in Parallelen,
die sich am Horizont berührn?
Erlaubt man sich die auszuwählen,
die näher uns zusammenführn?

Wieviele sind nur tangential
und reißen uns dann doch entzwei?
Verloren in Winkeln von Fraktalen
im Mosaik der Möglichkeit.

Ich weiß nur eins: es muss sich lohnen,
willst du dein Schicksal komponiern,
die Staffelei der Dimensionen
in allen Farben zu schattiern.

Drum jag nur tanzende Kometen
im Orbit ums Zentralgehirn!
Ich schmiede Sehnsucht zu Raketen,
dass wir dabei uns nicht verliern.

Welche Feuer wir auch losen,
wenn uns unser Ehrgeiz frisst.
Durch tausende Metamorphosen
wirst du werden wer du bist.

Und schlägt es fehl dem beizuwohnen
und mein Ich vermisst sein Du,
Dann zwinkern wir uns aus Äonen
durch den Äther heimlich zu.

Der Träumer
Die besten meiner Freunde sind lang nicht mehr am Leben
Die liebsten meiner Brüder sind heut noch nicht geboren
die Wälder meiner Jugend, die hat es nie gegeben
In meinen schönsten Stunden, da war ich ganz verloren

Meiner größten Liebe, der bin ich nie begegnet
der treuste meiner Jünger, der hat mich nie gehört
Die Schlösser meiner Kindheit war’n alle eingeebnet
Und meine einz’ge Heimat lag ewig schon zerstört

Meine tiefsten Fragen, die kann ich dir nicht nennen
Und meine kühnsten Taten, die wurden nie vollbracht
Mein wahrstes Ich im Innern, das lernte niemand kennen
Aus meinen süß’sten Träumen bin ich nie aufgewacht



English



The waste of life:
A man who was without a name
and longed to win himself the same
came riding though an endless plain
to conquer fortune, gold and fame
So barren was the yellow ground
the trees so grim and slim the grass
so mute the sky bereft of sound
That no one ere him dared to pass

And through the twisting thick of dust the sun would barely shine
He must make haste or be disgraced
as he was struggling through the waste
the waste of time

Each trod prolonged by porous mire
Each step held by a hundred hands
His steed grew weak, his feet grew tired
His means would never meet his ends
So long has he been on his quest
He was not sure of where or when
nor of the way that may be best
Just onwards through the dried up land

A Vivid image drained his tongue: his homelands honeyed wine
His lips were chaste, they knew no taste
as he was struggling through the waste
The waste of time

And yet! A pastured land arose
before him, at a river’s rush
His head went high as he came close.
A scenery serene and lush!
But wait! The hills seemed too familiar
The towers patterns recognised
He stared as mad at slopes of vineyard
and broke down as he realised

No glory shines for failed returns of long and empty strife
he was displaced, his hope erased
so he went back into the waste
the waste of life